Praxis für PsychotherapieElmar StammDiplom-PsychologePsychologischer Psychotherapeut

Gruppenangebote

Verhaltenstherapeutische Gruppen lassen sich heute grundsätzlich zwischen zwei Polen einordnen:

Die Konzepte der Gruppen des einen Pols beziehen sich auf eine bestimmte Störung. Diese Konzepte können präventiv sein. Die Auswahl der Patienten, die zum Einsatz kommenden Methoden und die Zielvorgaben werden maßgebend vom Therapeuten vorgegeben. Es gelten auch hier die gleichen Charakteristika, die in der Verhaltenstherapie ganz allgemein gelten.

Im Minimum beinhaltet ein solches multimodales Gruppenkonzept drei Therapiephasen:

  1. Patientenschulung
  2. verhaltenstherapeutische Behandlung als Unterweisung, Einübung oder Training in Verhaltensweisen oder Kompetenzen, die den Patienten zur eigenständigen Prävention, Bewältigung oder Rückfallprophylaxe gegenüber psychischen Problemen dienen sollen
  3. Transfersicherung als Therapieabschlussphase

Die Gruppenkonzepte des anderen Pols sind eher offen hinsichtlich dieser Merkmale. Der Therapeut greift in die Zielfindung und den Entscheidungsprozess der Patienten eher zurückhaltend und vermittelnd ein. Es gibt keine festgelegten Therapiebausteine und es wird exemplarisch am Einzelfall gearbeitet. Die normalerweise vom Therapeuten in der Einzeltherapie durchzuführenden Aufgaben wie Problemananlyse, Zielanalyse,Therapieplanung werden sukzessive und zunehmend auf die Gruppe als Ganzes übertragen und der Therapeut supervidiert den Prozess.

Die Arbeit in der Gruppe bietet sich oft zum Erreichen von Zielen und der Bewältigung von Problemen an. Dies kann auch in Kombination mit einer einzeltherapeutischen Behandlung geschehen. Das jeweilige Vorgehen ist abhängig von den Besonderheiten der Beeinträchtigung oder den Anliegen der Klienten. Die Teilnahme an einer Gruppe kann sich aber auch dann anbieten, wenn das primäre Anliegen eines Klienten in der Vorbeugung von Problemen oder aber der Vergrößerung von Lebensqualität besteht.

Zur Zeit geplantes Projekt – Stand November 2011:

Kriegsenkel: Psychische Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs auch auf die zweite und dritte Kriegsgeneration.

Es ist bekannt, dass psychische Beeinträchtigungen, die durch Kriegserfahrungen entstanden sind, sich nicht ausschließlich auf die betroffene Kriegsgeneration beschränken, sondern auch auf deren Kinder und Enkelkinder auswirken können und sich in vielerlei Symptomen oder auch manifesten psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Traumata äußern können, aber auch in einzelnen, mit diesen Störungsbildern einhergehenden Beschwerden wie Albträumen, Schlafstörungen, hohe Erregebarkeit und Ängstlichkeit.

Die zieloffene Gruppe richtet sich an Betroffene, die solche o.g. Symptome erleben und/oder der Meinung sind, ihre Beschwerden stehen in einem Zusammenhang mit Krieg assoziierten Erlebnissen. Ziel soll sein, diese in der Gruppe mit der Unterstützung der anderen Teilnehmer und unter meiner therapeutischen Anleitung Zusammenhänge zu verstehen und Linderung herbeizuführen.